Übersäuerung nach längerem Fasten?

F

Fastinchen

Gast
Hallo,
ich verfolge seit einigen Jahren Eure schönen videos und Rezepte und faste seit
5 Jahren regelmässig. Nun habe ich dieses Frühjahr ein 16tägiges Fasten gemacht,
weil ich das Gefühl hatte, nicht ganz auf der HÖhe zu sein (ich hatte vor einigen Jahren
eine Borreliose und auch noch eine-inzwischen verheilte-Krebserkrankung).
Das Fasten selber habe ich dank Brühe sehr gut vertragen und sogar arbeiten
können in der Zeit. Nur jetzt danach fühle ich mich irgendwie nicht gut. Ich habe
morgens Schmerzen wie ein Muskelkater, fühle mich schlapp und energielos,
kurz: es fühlt sich an, als wäre ich total übersäuert. Trinken tue ich genug, muss ich
auch, da ich nur 1,5 Nieren habe.
Was könnte das sein? Was kann ich hier noch machen?
Ich esse schon jeden Tag einen grossen grünen Salat, aber irgenwie fühlt es
sich an, als hätte ich meinen Körper überfordert und übersäuert (obwohl ich mich
beim Fasten selber erstaunlich wohl gefühlt habe..keine Krisen, Kopfweh oder ähnliches).
Oder ist das einfach noch so, dass der Körper noch 1-3 Wochen "nachentgiftet"?

Ich würde mich sehr über eine Antwort von Sandra freuen!
(ach ja, ich bin weiblich und 40 Jahre alt) Viele Grüße, Fastinchen
 
Hallo Fastinchen!

Ich freue mich, dass du unsere Inhalte schon so lange verfolgst :)
Zu deiner Frage. Fasten kann was Übersäuerung angeht ein zweischneidiges Schwert sein. Langfristig gesehen, also wenn man regelmäßig fastet, hilft es, den Säure-Basen-Haushalt in Balance zu halten und wirkt gegen eine chronische Übersäuerung. Während einer Fastenkur werden aber kurzfristig vermehrt Säuren gebildet. Das ist unter anderem bedingt durch die Ketose. Es wird sehr schnell sehr viel Fett abgebaut und das geht mit Säurebildung einher. Das ist meistens kein Problem und ich kann dir auch nicht sagen, ob deine Beschwerden tatsächlich daher kommen.

Ich muss an dieser Stelle betonen, dass ich keine Ärztin bin und es hier nicht mein Ansinnen ist, irgendwelche Diagnosen zu stellen. Man könnte aber folgende Ursachen in Betracht ziehen und sie ärztlich abklären lassen: Durch lange Fastenkuren kann es je nach körperlicher Ausgangssituation zu einem Defizit bestimmter Vitalstoffe kommen: Magnesium, was wichtig für die Muskulatur ist, ebenso Kalium, Calcium und Zink. Übersäuerung zehrt übrigens auch an diesen Mineralien. Ich selbst muss immer auf meinen Eisenstatus achten und nehme dann beim Fasten oft natürliche Eisenpräparate (z.B. Curryblattpulver) zu mir. Bei einem Eisenmangel fühlt man sich schwach und elend.
Also, was ich in dieser Situation tun würde: Einen Vitalstoffstatus beim Hausarzt machen lassen (bzw. wenn sich dieser mit Orthomolekularmedizin nicht auskennt, sich einen Spezialisten suchen). Und wenn Mängel bestehen, diese einerseits mittels gezielter Ernährung und zeitweise durch Nahrungsergänzungsmittel beheben.

Ich selbst faste nicht länger als eine Woche. Früher (vor 40) konnte ich auch etwas länger fasten, aber momentan (bin im 45 LJ) tut mir das längere Fasten nicht besonders gut. Vielleicht liegt es auch an der besonderen hormonellen Situation in diesem Alter, ich weiß es nicht. Das gilt ja auch nicht für alle Frauen. Schlussendlich ist es eine sehr individuelle Sache, ob und wie lange jemand fastet. Und es kann sich in jeder Lebensphase auch ändern. Da müssen wir selbst in uns hineinfühlen und darauf achten, was uns gut tut und was nicht.

Ich wünsche dir alles erdenklich Gute und schicke liebe Grüße aus Kärnten,
Sandra
 
Liebe Sandra,

vielen herzlichen Dank für Deine ausführliche und überlegte Antwort!

Das ist ein guter Impuls...ich achte aktuell jetzt auch vermehrt auf die Zufuhr von Mineralstoffen.
Vielleicht habe ich es etwas übertrieben mit der Dauer und erst hinterher gemerkt
weil ich mich währenddessen aufgrund der Brühe recht fit fühlte.
(ich bin von Natur eh sehr schlank und faste für den gesundheitlichen Nutzen, nicht zum
abnehmen).
Ich bin auch eine Eisenmangelkandidatin, und weil ich bei weitgehend veganer
Ernährung viel Sport und Sauna mache, muss ich bestimmt auch darauf achten,
hinterher die Mineralien wieder aufzufüllen, weil die Speicher eh nicht so gut gefüllt
sind.

Ich werde Deine Tips umsetzen, versuche auch gerade wieder mehr
Kohlenhydrate ins essen zu integrieren, damit die Ketose abgepuffert
werden kann, und freue mich auf viele neue Videos von Dir.
Insbesondere die Kuchen und Torten auf Youtube lieben wir :)
(wenn wir nicht gerade fasten)

Herzliche Grüße aus dem Schwarzwald zurück!
 
Sehr gerne, Fastinchen :)

Ja, für uns schlanke, eisenarme Frauen können lange Fastenkuren zehrend sein. Finde ich gut, dass du jetzt ein Augenmerk auf mineralstoffreiche und nahrhafte Lebensmittel legst. Für mich sind da neben viel Gemüse vor allem auch Nüsse und Haferflocken gute Nahrung, um mich zu stärken. Aber auch das ist selbstverständlich individuell.
Ich freue mich, dass meine Backrezepte bei dir/euch Gefallen finden. Matthias und ich sind halt große Naschkatzen, daher backe ich viel und gerne. Dennoch haben wir ein Auge auf den insgesamten Zuckerkonsum, da Zucker unter anderem auch ein Vitalstoffräuber ist.

Alles Gute weiterhin und herzliche Grüße,
Sandra
 
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