Reizdarm Erfahrungsberichte und Tipps

Oh, vielen lieben Dank für die ausführliche und schnelle Antwort. Ich bin begeistert, wie du präzise du auf jeden einzelnen Beitrag eingehst!

Ja, das mit dem Reizdarmsyndrom ist sehr frustrierend. Bei mir wurde lediglich eine Lactoseintoleranz festgestellt, Fructose soll schon lange getestet werden (aber dazu lieb ich Obst zu sehr, um das wissen zu wollen ). Ich hab auch leider schon einige Darm-OPs hinter mir (Prolaps, Fissuren, etc.). Mir wurde leider vom Arzt gesagt, dass Schmerzen, die aufgrund zu langer Zeit chronisch werden, einfach nicht mehr ganz weggehen können. Irgendwie lebe ich jetzt damit und das Heilfasten ist nun ein weiterer Versuch.

Ich habe auch von meiner Hausärztin die Symbioflor Reihe als Probiotika-Kur verschrieben bekommen. Leider habe ich zu spät gesehen, dass Lactose drin ist (doppelt schlecht, da ich eigentlich vegan bin, aber leider kann ich aktuell finanziell nichts Neues besorgen und hoffe, dass ich es wenigstens vertrage). Hast du Erfahrungen damit gemacht?

Kaffee allein wirkt bei mir leider gar nicht. Tatsächlich hilft eher eine Zigarette allein, aber vielleicht klappt es ja mit der richtigen Atemtechnik oder Mate traditionell aus einer "Calabaza" mit Strohhalm getrunken, um dem Darm sein Ritual vorzugaukeln. Mal sehen.

Ich bin gespannt, wie es Sonntag so läuft. Leider muss ich an dem Tag arbeiten. Ich denke, dass ich mir morgens einen halben Apfel andünste (leider vertrage ich Äpfel allgemein sehr schlecht) und für mittags einen Smoothie mache. Ich merke, dass mir das Fasten an sich nicht schwer fällt, ich hatte kaum Hunger all die Tage, aber ich merke, wie die Lust und die Vorfreude auf Essen wieder steigt und wie ich es wieder mehr wertschätze. ?

Ganz liebe Grüße und nochmals vielen Dank fürs Zuhören (Kenne in meiner Umgebung niemanden, der schon gefastet hat und meine Mitbewohner sind da leider auch keine große Unterstützung. Umso wichtiger merke ich gerade, wie der Austausch doch ist.)

Ich habe heute morgen nochmal einen Einlauf gemacht und das erste Mal kam nun etwas, wenn auch wenig - die letzten Tage nur Wasser. Irgendwie scheint der Darm nicht wirklich gereinigt zu sein, oder? Eigentlich wollte ich morgen den ersten Aufbautag machen - länger will ich aufgrund meines Gewichts nicht fasten. Ist das normal, dass sich nach 4 Tagen ohne feste Nahrung und täglichem Einlauf erst jetzt was tut? Wäre es besser, das Fastenbrechen zu verschieben?

Ayni
 
Liebe Ayni,

danke für deine wertschätzenden Worte, das ist schön ?

Es ist nicht schlimm, wenn dein Darm während der 4 Fastentage nicht ganz geleert war. Wenn ich bei meinen Fastenkuren "nur" mit Einläufen arbeite (ohne Abführmittel) dann kann es manchmal auch lange dauern, bis alles draußen ist. Ich faste immer 7-10 Tage, da geht es sich dann meistens aus, dass ich ganz leer bin. Aber wie schon gesagt, bei 4 Tagen ist es nicht unbedingt nötig.

In den USA ist es übrigens gar nicht üblich, in irgendeiner Weise beim Fasten eine Darmentleerung zu machen. Das empfinden die Amerikaner als Tabu-Thema und möchten es einfach nicht. Studien zeigen aber, dass sie auch sehr gute Fastenerfolge haben. Ich habe mit dem Fastenforscher Prof. Andreas Michalsen genau darüber gesprochen. Dieser Interviewausschnitt könnte dich interessieren. Schau mal: https://www.youtube.com/watch?v=TzSVXZeTtdc

Ob du weiterfasten sollst/kannst, oder nicht, kann ich dir so nicht sagen. Wenn du dich gut fühlst spricht prinzipiell nichts dagegen. Wenn du allerdings wirklich untergewichtig bist, ist es keine so gute Idee.

Du schreibst weiter oben, dass du dir einen Apfel dünsten möchtest, du aber Äpfel nicht verträgst. Da muss ich jetzt fragen, wieso du etwas isst, das du nicht verträgst?

Das selbe gilt für das Probiotikum. Wenn du eine Laktose-Unverträglichkeit hast und in dem Präparat Laktose drin ist, wird es ja vermutlich Beschwerden verursachen, oder?

Vielleicht führst du mal ein Ernährungstagebuch, wo du immer aufschreibst, was du gegessen hast und wie es dir danach geht. Damit machen Menschen mit Verdauungsproblemen generell sehr gute Erfahrungen. Denn so kristallisiert sich immer mehr heraus, welche Lebensmittel von deinem Darm gut vertragen und verwertet werden und welche das Reizdarmsyndrom befeuern.

Dein Körper informiert dich perfekt darüber, was gut ist für ihn und was nicht, du musst nur auf ihn hören ?

Alles Gute für deine Aufbautage und lieben Gruß,

Sandra
 
Hallo Sandra,
ich habe einen stark ausgeprägtem Blähbauch unabhängig davon was ich esse oder trinke. Die Diagnose lautet nach ergebnislosen Tests natürlich Reizdarm. Kann ich dennoch Heilfasten und könnte dies möglicher Weise helfen oder stresst das die Darmflora noch mehr? Aktuell ist mir ein krampflösendes Medikament verschrieben, welches ich beim Heilfasten absetzen würde?
Viele Grüße
 
Hallo Julia,
ich selbst wurde vor 20 Jahren auch mit der "Nicht-Diagnose" Reizdarm konfrontiert. Wie du ja wahrscheinlich auch weißt, sind hier die meisten Ärzte auch ratlos. Mir hat damals ein Ganzheitsmediziner zum Fasten geraten und das war für mich persönlich ein Segen. Auch viele Fastenärzte wissen um die heilsame Wirkung des Fastens bei Darmproblemen. Dr. Rüdiger Dahlke beispielsweise meint auch, dass bei Reizdarmsyndrom die entlastende Wirkung des Fastens gut tun kann. Im folgenden Interviewausschnitt sprechen wir darüber: https://www.youtube.com/watch?v=EQubFQJclOY
Was konkret die Darmflora angeht, meint der Fastenforscher und Internist Prof. Andreas Michalsen, dass die bisherigen Studien darauf hinweisen, dass es durch das Heilfasten zu einer Diversifikation des Mikrobioms kommt - also eine breitere Balance zwischen den Bakterien entsteht. Darauf kommt er in diesem Video zu sprechen: https://youtu.be/DaQa9cdv644
Ich darf dir als Fastenbegleiterin für Gesunde natürlich nicht empfehlen, irgendwelche verschriebenen Medikamente wegzulassen. Das muss mit einem Arzt, der sich natürlich mit dem Fasten gut auskennen sollte, besprochen werden.
Ich wünsche dir alles Gute und schicke dir liebe Grüße aus Kärnten,
Sandra
 
Hallo Sandra,
vielen Dank für Deine Antwort. Ich bin mittlerweile am 4. Tag des Fastens angekommen. Ich habe aber immer noch das Gefühl, dass ich zwischendurch Hunger bekomme, was dann heißt dass der Stoffwechsel sich noch nicht umgestellt hat? Hat dies auch einen Einfluss auf die Darmsanierung? Ich habe nicht das Ziel Gewicht anzunehmen, sondern ich möchte meinem Darm etwas gutes tun und hoffe, dass dadurch der Blähbauch besser wird. Somit frage ich mich, ob 5 Tage fasten in meinem Fall ausreichend sind?
Liebe Grüße
 
Hallo Julia,
die Sache mit dem Hunger beim Fasten ist sehr individuell und sagt nichts über den Nutzen der Fastenkur aus. Ich habe im folgenden Artikel über verschiedene Beschwerden beim Fasten geschrieben und auch, was man bei Hungergefühlen tun kann. Vielleicht hilft dir da der eine oder andere Tipp. Die Dauer einer Fastenkur hängt in erster Linie vom Ausgangsgewicht ab, vorausgesetzt natürlich, dass sonst keine Kontraindikationen vorliegen. Ich persönlich faste meist zw. 7 und 10 Tagen. Das ist meine persönliche Wohlfühldauer. Wenn du zum ersten Mal fastest, können 5 Tage ein guter Auftakt sein. Du siehst ja danach, ob es eine Auswirkung auf deinen Darm hatte. Du kannst dann nach einigen Monaten (nach Rücksprache mit dem Arzt) eine weitere Fastenkur planen und die Länge mal um ein paar Tage erweitern, wenn du möchtest.
Es ist unmöglich hier konkrete Ratschläge zu geben, wie viele Tage jemand fasten soll - da muss man seine eigenen Erfahrungen machen und achtsam in sich hineinhorchen, welche Fastendauer für einen optimal ist. Wenn es jedoch über 10 Tage wesentlich hinausgeht, empfehle ich, ärztliche Begleitung.
Lieben Grüße,
Sandra
 
Hallo alle.
Ich bin 63 Jahre alt, männlich. Seit 40 Jahren leide ich unter dem rds. Angefangen hat alles bei einer Reise nach Tschechien. Vor dem Besuch eines bekannten bierlokals in Prag, kaufte ich mir auf einem Markt Weintrauben, auf dem Weg zum Lokal ass ich alle auf, anschließend wurde Bier getrunken, bis zum müde werden ( vollrausch) . Und ich sage euch , ab diesen Tag, etwa 1980 ging alles los. Ich hatte am nächsten Tag immer das Gefühl auf Toilette zu müssen, was begleitet wurde mit Durchfall, nach der Tortur mit dem Bier und den Weintrauben kein Wunder. Es beruhigte sich erst ein wenig nach ein , zwei Tagen. Was blieb war das ständige Gefühl auf die Toilette zu müssen, wenn keine da war !!!! Entdecke ich eine Toilette, oder bin zu Hause, oder bei anderen zu Hause ist alles in Ordnung, dann kommt jemand auf die Idee irgendwo hin zu fahren oder gehen , geht der Mechanismus los. Wo könnte ich auf die Toilette gehen , wenn es mich überkommt? Hinzu kommen Unverträglichkeiten von Lebensmitteln. Bei der Unverträglichkeit gibt es keinen roten Faden, manchmal geht alles, manchmal reicht eine kleine Portion salatdressing und ich explodiere fast. Das mit dem Dressing muss ich mal kurz ansprechen. Ich dachte lange Zeit, das ich Menüs in verschiedenen Lokale nicht vertrage, bis mir auffiel, wenn ich diesen Salat esse, der meist vorher gereicht wird und mit Dressing verfeinert ist, das ich nach dem hauptgang innerhalb einer Stunde so heftig auf Toilette muss, das ich mich oftmals gerade so retten kann. Einen verdauungsspaziergang gibt es bei mir nicht, das würde ich nicht machen können, schon weil ich nie weiß ob ich das essen vertrug, oder wo ich auf Toilette gehen könnte.
Was mir in diesen Momenten schon passiert ist, würde den Rahmen hier sprengen. Zum Glück ging es ganz selten wirklich in die Hose. Was mir oftmals hilft, ist der Umstand dass ich meistens mit dem Auto unterwegs bin und daher schnell irgendwo, wo ich auf Toilette gehen kann. Der Gedanke mit den öffentlichen unterwegs zu sein, drückt mir den angstschweiss auf die Stirn.
Vielleicht gibt es Leute hier, die gleiches erleben und wie diese damit umgehen. Wenn ich Zeit finde, schreibe ich noch mehr an Erfahrungen. Erstmal vielen Dank für die Möglichkeit hier zu schreiben.
 
Hey Burckhard, meine Leidengeschicht ist ähnlich wie deine nur mit wahrsch noch mehr Blähungen ( also weis ich wie extrem belastend das ist)/ Bei mir begann alles nach einigen Antibiotika einnahmen und einer sehr stressigen Zeit 2017 Diagostiziert wurde bei mir genauso wenig wie bei dir, außer extrem viel Luft im Darm, nach einiger Zeit Sorbit Intoleranz und Histamin ( wobei sich da ja die Geister streiten, ob man das anhand von einem Blutest diagnostizieren kann oder nicht) Beim Stuhltest waren ebenfalls Säuerungsflora vermindert und Histaminbildende Bakterien leicht erhöht.
Zunächst einmal die bezweifel ich das dir die Schulmedizin bei deinem Problem helfen kann.
Ich selber war noch bei zwei Heilpraktikern , durch die ich aber auch keine wesentliche Verbesserung erzielen konnte. Habe selber zig versch. Probiotikas ausprobiert, in Summe aber nie gut vertragen und weitere zahlreiche Nahrungsergänzungsmittel und uch versucht auf meine Ernährung zu achten, im Prinzip wars aber egal, denn ich hab gefühlt von allem Blähungen und öfters Übelkeit und extremes Aufstoßen von Luft bekommen.

Was ich dir noch dringend empfehlen würde für die vollständige Diagknostik::
Atemtest für Dünndarmfehlbesiedelung ( wird eig nie gemacht, haben statitisch gesehen aber viele Reizdarm Patienten), kannst im Internet bestellen, wobei ich so wie du deine Symptome beschreibst eher auf negativ tippen würde, war es bei mir damals auch.
Vedauungsrückstände im Stuhl, vllt. hast du ja auch Probleme mit der Galle oder Bauchspeicheldrüse, genügend Magensäurebildung


Kurz und knapp was mir in den letzen Monaten extrem geholfen hatt. Meine Sympotme sind zu 80 % besser geworden ( in chronologischer Reihenfolge):

1. Selleriesaft nach Anthony William, bei weitem der Game Changer würd ich behaupten. Ist glaub noch nich so bekannt in Deutschland, ist so ein Medizin Guru aus den USA, soll sich jeder selber eine Meinung bilden. Ist sau eglik am Anfang, aber ich war auch sau verzweifelt, hab jedoch so viele positive Erfahrungen dazugelesen, das ich gedacht habe fuck off, ich geb dem ganzen ne 3 Monatige Chance und ich bin immer noch dabei. Er empfiehlt eine halben Liter morgens auf nüchternen Magen. Die ersten zwei Monate hatte ich davon ständig Durchfall, aber ich hab einfach gemerkt, das da ein ganzer Haufen Dreck aus meinem Verdauungssystem gespült wurde und meine Blähungen sind mittlerweile auf einem fast normalen Niveau.

2, Wirklich konsequenz auf die Ernährung achten, da kann ich dir jetzt keine spezielle Diät empfehlen, da bei mir auch keine so wirklich geholfen hatt, das muss man wirklich selber für sich ein bisschen austesten und immer weiter ausprobieren. Allgm leicht verdauliche Lebensmittel, Bio und unverarbeiter, ich habe da ein paar coole Gerichte aus der Ayurvedischen Medizin gefunden zB. Kitchari, nur Reis Süßkartoffel Mungbohnen und ein haufen verdaungsförderne Gewürze.

3. Als Probitika hab ich mal Vitabiosa ausprobiert, ist so ein fermentiertes Kräutergetränk, vertrag ich deutlich besser wie alles andere was ich davor ausprobiert hab, ist halt auch natürllich.

4. Vllt spielt auch wirlich die Psyche eine Rolle: Da könnte ich mal die Wim Hof Methode empfehlen, mach ich jetzt auch seit 3 Monaten

5. Was bestimmt auch nicht verkehrt ist: Mal Fasten oder zumindest intermetierendes Fasten, versuch ich auch öfters mal einzubauen

In dem Fall cheerio, sag bescheid ob dir Tipps irgendwie geholfen haben und fails du das mit dem Selleriesaft tatsächlich asuprobieren solltest, geb dem ganzen seine Zeit, deine Verdauung hört sich genau so kaputt an, wie meine es war und das kann man einfach nicht innerhalb von ein paar Wochen rückgängig machen
 
Hallo Julia2,
ich hatte auch jahrelang einen Blähbauch der übelsten Sorte. Nicht nur, daß es schlimm aussah (bin nämlich nicht dick, hatte aber einen Bauch, als wenn ich im 5. Monat wäre ), ich hatte auch extreme Beschwerden und Unwohlsein, außerdem war ich ständig ohne Energie und immer müde. Zusätzlich noch mind. 3x pro Woche abends/nachts starkes Sodbrennen, was auch schmerzhaft war.
Habe dann phasenweise getestet, was ich ernährungstechnisch weglassen sollte. Also, welche Lebensmittel waren der Grund, daß es mir täglich so schlecht ging?
Zuerst habe ich mal 6 Wochen konsequent alle Milchprodukte weggelassen: Quark, Käse, Milch, Joghurt. Da hatte sich bei mir nicht sehr viel verändert.
Die zweite Phase war dann das Weglassen von Zucker und weissem Mehl. Habe auch das mal für 6 Wochen streng durchgezogen und siehe da, das erste was binnen 14 Tagen weg war, war das Sodbrennen. Dann ging es mir sukzessive Woche für Woche spürbar besser. Es lag also wirklich an meinem Zucker- und Weißmehlkonsum. Seitdem lasse ich das konsequent weg und es geht mir gut, Blähbauch ist Geschichte.
Fasten ist auch grundsätzlich eine gute Sache, ich faste auch 2x pro Jahr für jeweils 7-8 Tage.
Außerdem, was ich auch noch jedem von ganzem Herzen empfehlen kann, ist mal für 8-10 Wochen eine Probiotika-Kur zu machen (z.B. mit Omnibiotic). Danach geht es vielen auch sofort besser.
Ja, Magen-und Darmbeschwerden gehört schon mit zu den schlimmsten Beschwerden. Irgendwann leidet dann dadurch auch die Psyche und man fühlt sich krank und energielos...
Gute Besserung für dich!
L.G. Kasi
 
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