Liebe Jenny,
wie du weißt, bin ich keine Ärztin oder Heilpraktikerin und du müsstest dies mit einem Arzt deines Vertrauens abklären. Ich kann dir nur meine eigene Erfahrung mitteilen. Zum einen kann es gut sein, dass du, wie ich auch, Glaubersalz nicht gut verträgst und es deinen Darm irritiert. Auch bei mir war eine Fastenkur, bei der ich mit Glauber- oder Bittersalz gearbeitet hatte, nicht zielführend und es stellten sich Blähungen ein, sobald ich wieder mit dem Essen begann. Für mich ist eine gute Alternative der Abführtee von Kottas oder Sidroga (Sennes und Faulbaumrinde). Auch Rizinusöl klappte bei mir gut, allerdings kann ich das mittlerweile nicht mehr schlucken – mich ekelts vor der Konsistenz.
Weiters vermute ich, dass du deinen Darm mit der Menge an zugeführten Ballaststoffen reizt. Lasse mal für eine Woche all die wohlgemeinten Mittel (Inulin, Yaconsirup, Regulat und Probiotika) weg. So gut diese Stoffe für die Darmgesundheit auch sind, können sie bei empfindlichem Darm erstmal Blähungen verursachen, vor allem wenn so viel auf einmal eingenommen wird. Und auch, wenn das jetzt für dich komisch klingt, reduziere vor allem das Obst in deiner Nahrung und beim Gemüse vermeide Kohlarten und rohen Salat. Kartoffeln sind zu empfehlen, mit etwas Butter oder Olivenöl, auch Reis ist sehr gut verträglich, gedünstete Zucchini und Karotten auch.
Mir ging es so wie dir, ich nahm nur das allerbeste und gesündeste zu mir und hatte schlimme Blähungen. Bis ich dann feststellte, dass mein Darm schlecht auf zu viele Ballaststoffe und Fruktose reagiert. Ich habe da übrigens auch Studien gefunden, die bestätigen, dass bei manchen Reizdarmbeschwerden genau jene Nahrungsbestandteile Beschwerden verursachen. Ich sage dir, es ist einen Versuch wert, mal richtige Schonkost auszuprobieren. Auch wichtig, lasse zwischen den Mahlzeiten Abstände von 4-5 Stunden. Du merkst schon nach kurzer Zeit, ob dies bei dir zur Linderung führt. Wenn sich dein Darm dann beruhigt hat, kannst du mal versuchen, einzelne Bestandteile wieder in die Ernährung aufzunehmen.
Wenn ich früher akute Beschwerden hatte, half mir diese Schonkost schon nach zwei Tagen ganz wunderbar. Aber es war auch für mich ein langer Weg, voller Selbstexperimente, der mich nun zu einem Punkt gebracht hat, wo ich meinen Darm und die Reaktionen meines Körpers sehr gut kenne. Leider konnte mir in Bezug auf meinen Reizdarm kein Arzt helfen. Dennoch war ich froh, dass die Ärzte gewisse „ernste“ Ursachen ausschließen konnten. Das empfehle ich dir natürlich auch. Meine Ärztin hat mir z. B. eine Untersuchung meines Stuhls auf gewisse Pilze und Bakterien empfohlen. Also mit einem Arzt Rücksprache zu halten ist in jedem Fall empfehlenswert.
Ich finde auch den Austausch mit anderen Reizdarmpatienten sinnvoll. Jeder hat so seine Erfahrungen gemacht und man kann sich gegenseitig Tipps geben.
Ich wünsche dir einstweilen alles Gute und bin hier natürlich für weiteren Austausch für dich da.
Lieben Gruß,
Sandra