Hallo!
Es freut mich, dass du dir Hilfe suchst in dieser Situation. Ich verstehe gut, wenn man da etwas verzweifelt ist.
Ja es stimmt, dass es sehr viele Varianten des Fastens gibt und viele unterschiedliche Tipps dazu im Internet und in Büchern dazu zu finden ist. Für einen Fasteneinsteiger ist das sicherlich verwirrend und macht etwas ratlos.
Es ist tatsächlich so, dass Dinge, die für den einen Menschen perfekt funktionieren, für den anderen eine Katastrophe sind und umgekehrt. Unsere Organismen funktionieren eben nicht alle gleich – es gibt einfach unterschiedliche Typen. Das Beispiel mit der Rohkost verdeutlicht das ganz gut. Ich habe für mich herausgefunden, dass rohes Obst und Gemüse für mich das Allerbeste ist zum Starten nach dem Fasten – nicht zu viel versteht sich, aber das gilt prinzipiell für jede Nahrung nach dem
Fastenbrechen.
Andere vertragen die Rohkost nicht so gut – für die ist etwas Gedünstetes natürlich besser. Und so ist es mit allen Dingen. Darum musst du deine eigenen Erfahrungen sammeln, denn kein Buch, keine Studie oder sonst was bildet die Bedürfnisse deines Organismus ab. Zu Beginn, wenn du mit dem Fasten noch keine Erfahrung hast, gehe nach deinem Gefühl. Du kennst deinen Körper, deine Verdauung am allerbesten. Wenn du also das Gefühl hast, mit Rohkost zu starten, dann probier es einfach. Nur nicht übertreiben. Das ist zu Beginn das wichtigste.
Du musst auch keine Angst haben, zuzunehmen, wenn du deinem Stoffwechsel Zeit gibst, sich wieder auf Touren zu bringen. Das heißt, nach dem Fasten braucht dein Körper für einige Zeit nicht so viel Energie – bei 5 Tagen Fasten ist es maximal eine Woche, bis der Stoffwechsel wieder den vollen Grundumsatz hat. Deshalb ist es so wichtig, die Aufbautage einzuhalten und in dieser Zeit den Körper nicht mit großen Mengen Nahrung zu überfordern. Da würde man vermutlich schnell zunehmen. Aber das passiert nicht, wenn du die Nahrungsmenge langsam steigerst.
Du kannst das Ganze aber mit Bewegung beschleunigen. Überhaupt ist es sehr gut und wichtig, sich auch während der Fastenkur viel zu bewegen, das verhindert unter anderem auch, dass der Stoffwechsel zu weit runter fährt. Wenn du aber einen Infekt hast, lass das mit der Bewegung. Iss einfach kleine Portionen, du wirst ohnehin merken, dass dein Magen schnell voll ist und dann höre in dich hinein und genieße die Sättigung. Rezepte für die Aufbautage findest du viele. Suche dir das aus, was dir schmeckt und nimm dir Zeit, es dir zuzubereiten.
Habe keine Angst, es ist keine Hexerei – die einzig wirklich wichtige Regel, die dich vor einem
JoJo-Effekt sicher schützt, ist, die Nahrungsaufnahme langsam zu steigern. Und sobald du wieder gesund bist, mache Bewegung. Ich gehe jetzt im Winter z. B. einfach sehr gerne flott spazieren. Eine Stunde am Tag in der Natur zu sein, tut mir auf vielen Ebenen gut und erfreut mich einfach. Suche dir auch etwas, das in deinen Alltag passt und du gerne machst – regelmäßig ist wichtig.
Bitte mache dir nicht zu viel Stress um das Thema Fasten – wenn es diesmal bei dir nicht so gut geklappt hat, macht das ja auch nichts. Ich habe auch schon hin und wieder eine Fastenkur abgebrochen, weil ich gemerkt habe, dass es einfach grad nicht die richtige Zeit dafür ist. Na und, dann versuche ich es halt ein andermal wieder. Oder wenn du meinst, das strenge Fasten tut dir gar nicht gut, versuche es mit Basenfasten oder Mayr-Fasten – da wird gegessen, aber halt nur bestimmte Nahrungsmittel.
Den meisten Menschen tut von Zeit zu Zeit eine Entlastungsphase gut – meist im Frühjahr und im Herbst – wie das bei dir aussehen kann, finde einfach selber heraus. Ganz stressfrei und nach Gefühl suche dir eine Entlastungskur aus, die dir sympathisch ist und auf die du neugierig bist. Und was die Pizza angeht… Wenn du gerne Pizza isst, dann darfst du sie dir auch weiterhin gönnen. Man kann Pizza auch sehr gesund zubereiten – suche dir ein schmackhaftes und gesundes Rezept und probier es aus.
Auf
unserem YouTube-Kanal und auf
unserer Rezepte Seite findest du viele gute Anregungen. Je nach Verträglichkeit und Geschmack suche dir einige aus und mach dir für die Zeit nach den Aufbautagen einen Plan mit Gerichten, die dir zusagen. Z. B. Gemüse-Curry, Gemüse-Quiche, Gemüse-Medaillons usw.
Ich hoffe, ich konnte dir nun etwas weiterhelfen und dir vor allem deine Angst nehmen.
Liebe Grüße und alles Gute,
Sandra