Liebe Verena,
diese Befürchtung wurde vor allem früher immer wieder als Argument gegen das traditionelle Heilfasten mit Darmreinigungsmaßnahmen angeführt. Oftmals zusammen mit der Aussage, dass die guten Bakterien beim Fasten verhungern würden. Teilweise liest man das auch heute noch da und dort (allerdings ohne entsprechende Studien zu nennen).
Ich selbst habe dazu ebenfalls viel recherchiert und mich mit Fastenforschern in Verbindung gesetzt, die das Mikrobiom und dessen Diversität vor und nach einer Fastenkur inklusive Darmentleerung untersucht haben. Ich bekam immer die selbe Antwort, nämlich, dass die Diversität der Bakterien danach gestiegen sei und dass sie resilienter gegenüber Stress wurden.
Es gibt dazu eine mir bekannte Studie von 2019 (vielleicht gibt es mittlerweile schon mehrere), die dies belegt:
Changes in human gut microbiota composition are linked to the energy metabolic switch during 10 d of Buchinger fasting - PMC (nih.gov). Hier wurden jeden zweiten Tag während einer 10-tägigen Fastenkur Einläufe durchgeführt.
Was daraus nicht hervorgeht, ist, welchen Einfluss der Einlauf auf die Verbesserung der Bakteriendiversität hat. Ich weiß aber, dass dies gerade untersucht wird.
Es zeigt sich also ganz deutlich eine Verbesserung des Mikrobioms durch Fasten inkl. Einläufe. Nur weshalb dies so ist, versucht man noch zu ergründen.
Ein Einlauf ist keinesfalls mit der Wirkung von Antibiotika zu vergleichen. Der Darm ist es gewohnt auszuscheiden, es ist ja schließlich seine Aufgabe. Wenn wir täglich Stuhl ausscheiden, gehen Millionen von Bakterien mit hinaus. Das ist völlig normal und es ist auch nicht problematisch, wenn wir Wasser in den Darm leiten, das wir dann wieder auszuscheiden.
Wichtig: Wenn du subjektiv das Gefühl hast, dass dir das Fasten nicht guttut, solltest du es auch nicht durchführen.
Ich hoffe, ich konnte dir weiterhelfen und schicke dir beste Grüße aus Kärnten,
Sandra